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Kräuter als natürliches und artgerechtes
Ergänzungsfutter für Hunde und Katzen?
Für die
meisten Tierhalter ist das nicht neu: Auch unsere Hunde und Katzen versorgten
sich in freier Natur gerne mit frischer pflanzlicher Nahrung. Zum Beispiel
fressen viele Hunde im Frühjahr gerne Löwenzahn, jungen Beifuß, Gras oder
Baumrinde. Nicht umsonst heißt es schließlich, dass die tägliche Ration von
Hunden MINDESTENS ein Drittel Fleisch enthalten sollte - der Rest sind also
Pflanzenteile. In vielen handelsüblichen Hundefutter-Sorten ist sogar nur ein
sehr geringer Anteil tierischer Nahrung enthalten - manche Hersteller von
Trockenfutter scheinen Hunde also mit
Hamstern zu verwechseln. Trotzdem fressen viele Hunde im Frühjahr gerne
"freiwillig" Kräuter.
Und selbst Katzen fressen gerne Pflanzen und Kräuter (durchaus nicht nur, um
den Magen von Haarballen zu befreien), das haben viele Besitzer von reinen
Wohnungskatzen schon leidvoll an ihren Zimmerpflanzen erfahren. Denn nicht
immer werden die extra deswegen gekauften "Katzenkräuter" im Topf
bevorzugt .... allgemein bekannte Beispiele sind Katzenminze (Catnip), Baldrian
oder ganz einfach Gras. Aber Freigänger finden draußen natürlich eine weit
größere Auswahl!
Aber WARUM stürzen sich viele "Fleischfresser"
so auf die Kräuter?
Hunde sind von Natur aus keine reinen Fleischfresser. Ihre frühen Vorfahren
entdeckten schon lange vor der Existenz der Menschen die verschiedenen
Geschmacksrichtungen der Kräuter und Pflanzen für sich. Aber nicht nur in
frischer Form fressen Hunde und Wölfe ihre Kräuter, sondern auch vorverdaut direkt
aus dem Magen ihrer Beute. Noch heute versuchen viele sachkundige Halter von
Gebrauchshunden, für ihren vierbeinigen "Mitarbeiter" ungewaschenen Grünen
Pansen (mit möglichst viel anhängendem Inhalt) zu bekommen ! Der Grüne
Pansen enthält nämlich durch seinen sehr hohen Gehalt an wertvollen
pflanzlichen Rückständen besonders viele Vitamine (A, E, B1, B12, C, D und E),
außerdem Eisen, Jod, Fluor, Kupfer, Mangan, Zink, Calcium, Magnesium, Phosphor,
Schwefel und Enzyme. In 100g Grünem Pansen
sind etwa 12g Eiweiß enthalten und das Calcium-/Phosphor-Verhältnis liegt bei
ca. 80/90.
Aber durch Leinenzwang und eintönige Umgebung haben
die meisten Hunde inzwischen nicht mehr die Gelegenheit, an die (zum Beispiel
im Pansen eines Rehes enthaltene) Kräutervielfalt zu kommen. Doch zu einer
artgerechten Ernährung des Hundes gehören neben hochwertigem Fleisch auch entsprechend
hochwertige Pflanzen ... und damit meine ich nicht die im fertig gekauften Trockenfutter
leider oft vorherrschenden Getreide-Abfälle !
Also: Auch Hunde, Wölfe
und Katzen ernähren sich schon seit Urzeiten teilweise von Kräutern, viel
länger, als es Menschen gibt. Heutzutage nutzen vor allem die sogenannten
"BARFer" gerne Kräuter oder hochwertige Kräuter-Auszüge, um das
Futter ihrer Tiere mit zusätzlichen Nährstoffen anzureichern.
Bekannter und viel älter ist aber die Verwendung von Kräutern zur Stärkung bestimmter
Bereiche des Tieres. Dafür spielen eher die Inhaltsstoffe eine Rolle. Wer sich also
mit Kräutern auskennt und weiß, welches Kraut welches Körperteil oder Organ
besonders gut stärken kann, kann Kräuter und Kräuter- Auszüge auch sinnvoll als
Futtermittel verwenden.
Beispiele:
- Oregano: enthält die
Vitamine A, C, B 1, B2, B3, B5, E, K, Folsäure, sowie die Mineralien
Kalium, Kalzium, Mangan, Eisen und Magnesium. Bekannt ist er außerdem für
seinen sehr hohen Anteil an Antioxidanzien. Diese Zusammensetzung ist
günstig für die Stärkung der normalen Verdauung, für die normale Knochen- und
Gelenkfunktion und zur Stärkung der natürlichen Abwehrkräfte.
- Bärlauch enthält Vitamin A, B1, B2, B3,
B5, C, Biotin, Folsäure, außerdem Allicin, günstig zur Stärkung von Immunsystem, Herz, Kreislauf und Muskeln, für eine
natürliche Darmflora, aber auch zur Blutreinigung und Entgiftung.
- Thymian liefert vor allem
Vitamin A, B1, B2, B3, außerdem Eisen und Zink. Alles sehr wichtig für die
normale Funktion von Atemwegen, Darm und Immunsystem.
- Salbei enthält Vitamin A
und B, viel Eisen, Zink und Mangan. Diese Nährstoffe sind nützlich für Immunsystem, Haut
und Atemwege.
- Rosmarin zeichnet sich aus
durch einen hohen Gehalt an Beta-Carotin und Vitamin B3, liefert aber auch
Kalium und Kalzium. Diese Zusammensetzung ist wichtig zur
ernährungsbedingten UNterstützung der normalen Funktion von Herz, Kreislauf,
Haut, Nerven und Verdauung.
- Basilikum liefert viel
Vitamin A, E, B3 und C, Eisen, Zink, Mangan und Kupfer. Diese Nährstoffe
können die normale Funktion von Herz, Nerven, Haut und Immunsystem unterstützen.
- Beifuß enthält Vitamin A,
E, B und C, außerdem Eisen und Zink. Er eignet sich deshalb besonders zur
Stärkung der normalen Darmflora.
- Wacholder liefert vor allem
Vitamin A, B1, B2, B3 und B6, außerdem Kalzium, Kalium, Magnesium,
Phosphor, Schwefel, Eisen und Kupfer. Diese Nährstoffe sind sehr nützlich
für die normale Funktion von Magen, Darm, Immunsystem, Muskeln
und Gelenken.
Aber natürlich können Kräuter auch einfach dazu verwendet werden, um den
Geschmack des Futters zu verbessern und bei etwas mäkeligen Tieren die
Futteraufnahme zu verbessern ...
Wer also den Nährstoffbedarf seines vierbeinigen Freundes teilweise über
Kräuter decken möchte, sollte sich darüber bewusst sein, dass Kräuter mehr
Inhaltsstoffe haben als nur Mineralstoffe und, Vitamine. Ein Kraut oder auch ein
Kräuter-Auszug sollte mit seinen Inhaltsstoffen möglichst genau zum aktuellen
Nährstoffbedarf des Tieres passen, der auch nach Jahreszeit (z.B. durch Wetter
und Fellwechsel) und Belastung (Arbeit, Trächtigkeit usw.) schwanken kann. Kräuter
sind ein sehr komplexes Thema!
Eine individuelle Ernährungsberatung am Telefon bekommen Sie deshalb bei mir
kostenlos. Sie können sich also gerne beraten lassen, wenn Sie Fragen haben!
Annett Schröder
Tel. 039328 169969
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